Die Nova-Klinik von Jyväskylä: Optimierung des Patientenpfads durch biomedizinische Interoperabilität

Kontext

Eine der größten Gesundheitseinrichtungen Finnlands hat die Art und Weise revolutioniert, wie sie die Nachverfolgung des Patientenpfads angeht und wiedergibt. Jetzt muss das Pflegepersonal die Gesundheitsdaten nicht mehr manuell in das Informationssystem eingeben.

  • 500 Nutzer.
  • Scannen eines QR-Codes zur Zeitersparnis.
  • Besondere Identitätsüberwachung durch biomedizinische Interoperabilität.
  • Eine Architektur, die sich an alle medizinischen Geräte anpassen lässt.

Die Nova-Klinik wurde Anfang 2021 in Jyväskylä im Herzen von Finnland eingeweiht und ist technologisch auf dem neuesten Stand.

Die Problematik der Sicherheit von Gesundheitsdaten war jedoch schon Jahre zuvor durchdacht worden.

„Wir wollten, dass das neue Informationssystem alle Gesundheitsdaten der Patienten integriert, einschließlich der Ergebnisse von medizinischen Untersuchungen, die von verschiedenen medizinischen Geräten stammen. Dadurch können wir die Informationserfassung zentralisieren und somit Arbeitszeit freisetzen, die für andere Tätigkeiten im Rahmen der Behandlung genutzt werden kann. Wir verbessern auch die Qualität und den Umfang der Patientendaten“, sagt der Chefanästhesist Esa Elomaa.

Illustration Nova Jyväskylä Interopérabilité biomédicale réalisation

„Wir waren es gewohnt, die von den Geräten gelieferten medizinischen Untersuchungsdaten mit dem geografischen Standort des Patienten zu verknüpfen und nicht direkt mit dem Patienten selbst. Anschließend wurden die Patientendaten aus verschiedenen Quellen manuell in das Patientendatenmanagementsystem eingegeben."

Esa Elomaa hôpital Nova Jyväskylä réalisation
Esa Elomaa
Chefanästhesist Nova-Klinik, Jyväskylä

Ein interoperables Informationssystem für die Nova-Klinik

Die Nova-Klinik wünschte sich vor allem ein innovatives und einzigartiges Informationssystem, das von einem einzigen Akteur verwaltet und gewartet werden sollte. Die Ausschreibungen bezogen sich daher nicht nur auf die Geräte. Anstatt Serviceangebote für einzelne Geräte einzuholen, sollte eine Komplettlösung für die Überwachung des gesamten Patientenpfads geschaffen werden.

„Die Ausschreibungen boten die Möglichkeit, Kommentare abzugeben und so einen offenen Dialog mit allen Anbietern zu führen“, erklärt Esa Elomaa. Die Nova-Klinik unterzeichnete einen zehnjährigen Partnerschafts- und Entwicklungsvertrag mit OneMed, einem Beratungsunternehmen für das Gesundheitswesen.

„OneMed bot im Rahmen des Vertrags Geräte von mehreren Anbietern an: Patientenmonitore von Dräger und Welch Allyn, Anästhesiegeräte und Beatmungsgeräte von Dräger und Infusionsgeräte von Fresenius. Die Lösung entsprach den vom Krankenhaus definierten Anforderungen“, erklärt Markus Henriksson, Chief Executive Officer von OneMed.

Anne Vartiainen, réalisation, Hôpital Nova, interopérabilité biomédicale

„Der wichtigste Aspekt des neuen Systems war die Möglichkeit, die Echtzeitdaten von den biomedizinischen Geräten - ganz gleich von welchem Hersteller - in der Interoperabilitätsplattform von Enovacom mit den Patientendaten zu verknüpfen, und diese Daten zu nutzen, um das Patientendatenmanagementsystem auf dem neuesten Stand zu halten“.

„Die Lösung ist für das Krankenhaus von Vorteil, da sie die betrieblichen Abläufe klarer gestaltet und ein harmonisiertes System für die integrierte Übertragung der Daten, die im Krankenhausalltag benötigt werden, bereitstellt. Falls darüber hinaus zukünftig weitere biomedizinische Geräte in die Plattform integriert werden, sind sie mit der Plattform von Enovacom kompatibel“, erläutert Kari Varvikko, CTO.

Er fügt hinzu: „Diese Neuerung verbessert den Behandlungspfad und bringt den Patienten größere Sicherheit. Die jeweils aktuellen Patientendaten können auch von verschiedenen Benutzeroberflächen abgelesen werden. Das vereinfacht unseren Arbeitsalltag sehr. Unser Personal ist beispielsweise nicht mehr darauf angewiesen, Daten auf dem Bildschirm der verschiedenen biomedizinischen Geräte abzulesen. Es kann genauso gut Testergebnisse auf einem mobilen Gerät (Smartphone, Tablet) ablesen.“

Die Nova-Klinik in Jyväskylä arbeitet mit Enovacom Patient Connect

Einhergehend mit der Installation des neuen Informationssystems schulten die Teams von OneMed das Krankenhauspersonal in der Verwendung des Systems zur Überwachung und Rückübertragung von Patientendaten.

Fast 2.000 Fachkräfte lernten den Umgang mit den Überwachungsmonitoren, Beatmungsgeräten, Infusionsgeräten und Computersystemen.

Etwa 500 Mitarbeiter der Notaufnahme nutzen die Software täglich. Insgesamt wurden über 1.000 Geräte mithilfe von Enovacom Patient Connect mit der Patientenakte verbunden.

„Zu Beginn organisierte OneMed eine Online-Sitzung zur Schulung, aber die tatsächliche Schulung der Benutzer konnte erst stattfinden, als eine funktionierende Umgebung im Krankenhaus vorhanden war. Eine so große Veränderung in den Betriebsabläufen erfordert etwa ein Jahr Training, bevor alle die Fähigkeiten haben, das Gerät vollständig zu nutzen und alle Vorteile auszuschöpfen“, erklärte Esa Elomaa.

Illustration Hôpital Nova de Jyväskylä réalisation interopérabilité biomédicale.

„Die Behandlungsverfahren erfordern nicht mehr verschiedene Transkriptionen. Mit dem neuen System können die Messparameter von medizinischen Geräten problemlos mit der Patienten-ID verknüpft werden: Das Armband des Patienten, das die Verbindung mit einem QR-Code auf dem biomedizinischen Gerät herstellt, dient dazu, den Patienten zu verknüpfen.“

Eine Pflegekraft kann jederzeit eine Verbindung zwischen dem Armband der Patienten und einem Gerät herstellen. Dabei kommt ein Smartphone zum Einsatz. Das Patientenidentifikationssystem wurde mit der neuen Software harmonisiert und das gesamte Personal verwendet die gleiche Art von Gerät und Benutzeroberfläche.

Die Nova-Klinik ist begeistert von Enovacom Patient Connect

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Die Stärke der biomedizinischen Interoperabilitätsplattform von Enovacom liegt darin, dass sie neutral und agnostisch ist.

Sie ist herstellerunabhängig und mit einer Vielzahl von Modellen biomedizinischer Geräte kompatibel. Tatsächlich stammen die medizinischen Geräte in der Nova-Klinik von vielen verschiedenen Herstellern, entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen des Krankenhauses.

Patientenmonitore, Anästhesiegeräte, Beatmungsgeräte und Infusionsgeräte haben alle verschiedene Hersteller, sind aber auf die gleiche Weise mit Enovacom Patient Connect verbunden.

Der Patient bemerkt keine Veränderung gegenüber dem vorherigen Überwachungssystem, da alle Patienten wie gewohnt ihr eigenes Armband und ihren eigenen Monitor haben.

Es ist eher das Pflegepersonal, das die Vorteile der Lösung sieht: Die tägliche Krankenpflege vereinfacht sich, da verschiedene Schritte der Dateneingabe entfallen und das Pflegepersonal die Patientendaten von jedem beliebigen Gerät aus leicht einsehen kann.

„Die Lösung von Enovacom ist einfach zu bedienen und kann vom Pflegepersonal sofort und ohne Zeitverlust übernommen werden. Die automatische Integration von Daten in die Patientenakte sorgt dafür, dass sich das Personal des Krankenhauses darauf verlassen kann, und es spart wertvolle Zeit, die für ihre Hauptaufgabe, die Behandlung der Patienten, genutzt werden kann. Die Mitarbeitenden haben jetzt sogar die Möglichkeit, die Daten ihrer Patienten von ihren mobilen Geräten aus anzusehen, egal auf welcher Station sie sich befinden.“

Simon Chassain, réalisation Jyväskylä hôpital Nova

Wie geht es weiter in der Nova-Klinik von Jyväskylä?

Die Nova-Klinik entwickelt die Lösung im Rahmen eines zehnjährigen Entwicklungs- und Kooperationsvertrags ganzheitlich weiter. Diese Partnerschaft soll sicherstellen, dass das Krankenhaus immer die neuesten Technologien nutzen kann, die seinen Bedürfnissen entsprechen. Dabei arbeiten die Spezialisten der Abteilung für Medizintechnik des Nova-Hospitals eng mit OneMed, Enovacom und dem Hersteller Dräger zusammen.

„Als Kooperationspartner wollen wir alle ein noch besseres System für die Patienten und das Personal des Krankenhauses schaffen. In zehn Jahren werden wir ganz bestimmt viele Fortschritte bei der Entwicklung des Geräts gemacht haben”, sagte Anne Vartiainen, Vertriebsleiterin bei OneMed, über die Kooperation.

Die nächste Priorität des Krankenhauses ist die Ausweitung der Datenüberwachung, wenn die Pflege zu Hause durchgeführt wird. In Zukunft werden die von Enovacoms biomedizinischer Interoperabilitätsplattform gesammelten Daten auch den Einsatz künstlicher Intelligenz ermöglichen, um die Lebensqualität der Patienten und die Behandlungsergebnisse zu verbessern.

Wenn beispielsweise bei der Überwachung eines Patienten zu Hause eine neue Entzündung festgestellt wird, kann die Behandlung dank der Warnung, die das Pflegepersonal im Krankenhaus erhält, schnell einsetzen. „Langfristig werden wir sicher lernen, verschiedene Sensoren und tragbare Messgeräte in der Krankenhaustechnik einzusetzen, die uns eine ganze Reihe von Daten über den Zustand des Patienten liefern. Vielleicht werden wir auch das Wissen erwerben, aus den Daten von medizinischen Untersuchungen Algorithmen zu erstellen, die die Krankenpflege erleichtern, oder die Selbstüberwachungsdaten der Patienten aus ihren medizinischen Geräten abzurufen“, prognostiziert Kari Varvikko, Leiter der Technologieabteilung.